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Kritische Blicke auf die SWMH

„Faules Ei“ im „Osternest“: Druckarbeitgeber kündigen Manteltarifvertrag

sverdimh, · Kategorien: Allgemein

 

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) kritisiert die Kündigung des Manteltarifvertrages für die 134.000 Beschäftigten in der Druckindustrie durch die Arbeitgeber. „Die Kündigung des Manteltarifvertrages und die damit verbundenen Forderungen der Arbeitgeber geben zu den dringenden Fragen und Problemen in der Druckindustrie wie die Zunahme der Arbeitsbelastungen keine Antworten“, sagte Frank Werneke, stellvertretender ver.di-Vorsitzender und Verhandlungsführer in der anstehenden Manteltarifrunde.

Nötig seien eine höhere Attraktivität der Druckindustrie für junge Beschäftigte, eine Entlastung für Schichtarbeiterinnen und Schichtarbeiter und eine auskömmliche Altersvorsorge, so Werneke weiter. „Beschäftigungsabbau stoppt man nicht mit Arbeitszeitverlängerung und geringerer Maschinenbesetzung. Tarifflucht löst man nicht mit der Kündigung, sondern mit einer Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen. Die Attraktivität der Arbeitsplätze wird nicht durch Lohnkürzungen erhöht, sondern mit einer besseren Bezahlung.“

Im Vorfeld der laufenden Tarifrunde in der Druckindustrie hat der Bundesverband Druck und Medien den Manteltarifvertrag zum 30. September 2018 gekündigt. Der Arbeitgeberverband fordert unter anderem eine massive Kürzung der Zuschläge für Wochenend- und Nachtarbeit, eine Verlängerung der Arbeitszeit auf bis zu 40 Stunden pro Woche, eine Reduzierung der Maschinenbesetzung und die Streichung des Facharbeiterschutzes, die Abschaffung der Erschwerniszulage für die Produktion von Zeitungen und Zeitschriften an Sonn- und Feiertagen sowie Kürzungen des Urlaubsgeldes und der Jahresleistung.

Der Bundesverband Druck und Medien kündigte den Manteltarifvertrag, nachdem ver.di in mehreren Gesprächsrunden Vorschläge zu Reformierungen im Manteltarifvertrag unterbreitet hatte. Ziel der ver.di-Vorschläge war unter anderem, die Beschäftigung in der Druckindustrie zu sichern und die Erosion der Tarifbindung durch die Allgemeinverbindlichkeitserklärung tariflicher Regelungen zu stoppen.

Ver.di-Gewerkschaftssekretär Uwe Kreft: „Würden die geplanten Verschlechterungen des bvdm umgesetzt werden, hätte dies erhebliche finanzielle Verluste für die Beschäftigten in der Druckindustrie zur Folge: Zeitungsdrucker müssten auf mehr als 600.- Euro brutto monatlich verzichten. Die drohenden Verluste werden die Beschäftigten sicherlich nicht kampflos hinnehmen. Ein „heißer Herbst“ steht also bevor. Vielleicht ergeben sich schon früher, beispielsweise in der Gehaltstarifrunde der Redakteure an Tageszeitung erste Möglichkeiten, durch Solidaritätsstreiks Gegenwehr zu üben. Besonders effektiv wären gemeinsame Streiks der Redakteurinnen und Redakteure und der Beschäftigten der Druckindustrie dann, wenn Großereignisse wie z. B. die Fußball-WM 2018 anstehen.“

 

Die Verlegerin – Entscheidung für Journalismus

sverdimh, · Kategorien: Tarifrunde

Nachdem die Arbeitgeberseite bei den Gehaltstarif-Verhandlungen am Montag kein ernstzunehmendes Angebot überhalb eines Reallohnverlustes vorgelegt hatten und sich auf Nebenkriegsschauplätze wie etwa die Gehaltumwandlung für Fahrräder konzentrierten, wurde am Dienstag der Streik der Journalisten an Tageszeitungen fortgesetzt.

Da es keine zentrale Aktion gab, unternahmen die Streikenden der einzelenen Tageszeitungen individuelle Aktionen. So etwa Streikende des Schwarzwälder Boten. Sie nahmen sich ein journalistisches Thema vor, indem sie sich gemeinsam in Schwenningen den Film „Die Verlegerin“ anschauten. Dabei geht es um die Verlegerin Katharine „Kay“ Graham, die sich unter anderem vor der schwierigen Entscheidung gestellt sieht, ob ihre Zeitung, die Washington Post, trotz der juristischen Bedrohung durch die Regierung aus Geheimakten berichten soll. Dabei riskiert sie auch, dass der eben gestartete Börsengang in Gefahr gerät. Also auch die Thematisierung, dass journalistische Entscheidung nicht allein von wirtschaftlichen Erwägungen abhängen sollten.

Verleger haben Angebot nur minimal geändert – Reallohnverlust soll weitere 30 Monate dauern

sverdimh, · Kategorien: Allgemein

Die dritte Verhandlungsrunde für die rund 13.000 Tageszeitungsjournalistinnen und -journalisten ist ohne Ergebnis zu Ende gegangen. „Offenbar haben die Verleger den Schuss der streikenden Kolleginnen und Kollegen noch nicht gehört: Sie haben ihr vorheriges Angebot nur minimal verändert und wollen den Reallohnverlust für weitere 30 Monate fortsetzen. Und auch wenn es jetzt ein Angebot für eine Mindesterhöhung für Berufseinstiegsgehälter gibt: Das ist insgesamt noch vollkommen ungenügend und provoziert weitere Arbeitsniederlegungen“, konstatierte der Verhandlungsführer der Deutschen Journalistinnen-  und Journalisten-Union (dju) in ver.di, Matthias von Fintel.

Die Verhandlungen in Stuttgart waren von rund 300 Streikenden mit einer Kundgebung begleitet worden.

Nach Streiks in Redaktionen in Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern hatte der  Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) eine einmalige Mindesterhöhung von 120 Euro für Berufseinsteiger sowie einer  Erhöhung der Gehälter und Honorare um jeweils 2,6 Prozent zum 1. August 2018 angeboten. „Nach wie vor beharrt der BDZV aber auf seiner Forderung, Stufensprünge in der Gehaltstabelle von konkreten Aufgabenzuweisungen mit entsprechender Qualifikation abhängig zu machen: „Dieser Sanktionsmechanismus, den die Verleger einbauen wollen, unterstellt, dass sich die Kolleginnen und Kollegen nicht weiterbilden wollen. Dabei ist Weiterbildung Möglichkeit und Chance für noch bessere journalistische Arbeit. Es besteht dringender Bedarfan Qualifizierung, den wir konkret tarifvertraglich fassen wollen. Allerdings darf es hier keine Abhängigkeit vom Gehaltsgefüge geben. Notwendig ist ein eigener Weiterbildungstarifvertrag, wie er auch in anderen Branchen Gang und gäbe und zeitgemäß ist“, forderte von Fintel.

Die dju in ver.di fordert eine Erhöhung der Gehälter und Honorare um 4,5 Prozent, mindestens aber um 200 Euro sowie eine einjährige Laufzeit des zum Ende 2017 gekündigten Gehaltstarifvertrags. Die Verhandlungen werden am 9.April 2018 in Berlin fortgesetzt.

Kurz vor dem Jahreswechsel: Stuttgarter Zeitung übernimmt 100 Prozent der Anteile der Kreiszeitung „Böblinger Bote“

sverdimh, · Kategorien: Allgemein

Was wir bereits im Februar 2017 berichtet hatten, wird jetzt kurz vor dem Jahreswechsel Realität: Die Stuttgarter Zeitung hat 100 Prozent der Anteile der Kreiszeitung „Böblinger Bote“ (Auflage ca. 15.000 Exemplare) übernommen. Das Kartellamt hatte bereits zugestimmt, die Verträge sind mittlerweile unterzeichnet, somit konnte die Übernahme der Stuttgart Zeitung (und damit der SWMH) zum 1. Dezember 2017 erfolgen. Die 90 Beschäftigten sind über den Verkauf in einer Betriebsversammlung am 5. Dezember unterrichtet worden. Neuer Geschäftsführer ist Bodo Kurz, der zuvor interimistisch beim Nordbayerischen Kurier in Bayreuth tätig war.

Ver.di-Konzernbetreuer Uwe Kreft: „MHS-Geschäftsführer Herbert Dachs spricht von der Ausschöpfung von Synergie-Potenzialen. Das bedeutet, dass wir es wie beim Nordbayerischen Kurier und der „Esslinger Zeitung“ mit Personalabbau zu tun haben werden. Deshalb wird unser Ziel auch in Böblingen sein, möglichst viele Arbeitsplätze am Standort Böblingen zu erhalten.“

Ver.di-Landesfachbereichsleiter Medien, Siegfried Heim, hat in einer ersten Stellungnahme bereits die Rückkehr der Redakteure der Böblinger Kreiszeitung in den Flächentarifvertrag gefordert. Die Pressemitteilung kann hier nachgelesen werden.

„Der Teckbote“ wird künftig bei Bechtle Verlag & Druck in Esslingen gedruckt

sverdimh, · Kategorien: Allgemein

Nächste Akquisition der Südwestdeutschen Medienholding (SWMH): Die Tageszeitung „Der Teckbote“ aus Kirchheim unter Teck mit einer Auflage von 14.000 Exemplaren wird ab dem 1. Januar 2018 bei Bechtle Verlag & Druck in Esslingen gedruckt. Bei der Bechtle Verlag & Druck ist die Freude groß. Im Intranet heißt es dazu: „Es gibt Ereignisse, die für Medienhäuser von besonderer Bedeutung sind und sehr positiv in die Zukunft wirken.“ Der vom Kirchheimer Verleger Ulrich Gottlieb ausgeschriebene Druckauftrag des Teck-Boten wechselt damit unter das Dach der Medienholding Süd GmbH, die zur SWMH gehört. Gottlieb selbst ist (neben der SWMH) Mitgesellschafter der Bechtle Verlag & Druck, die auch die Tageszeitungen „Esslinger Zeitung“ (Auflage ca. 30.000 Exemplare), „Cannstatter Zeitung“ (ca. 4.000) und „Untertürkheimer Zeitung“ (ca. 3.000) druckt. Die Fremdvergabe des Druckauftrages hat in Kirchheim zu einem Personalabbau geführt.

SWMH: Segen oder Fluch?

sverdimh, · Kategorien: Allgemein

SWMH: Segen oder Fluch? So lautet der Titel des jüngsten ver.di-Flugblattes, das an die Beschäftigten in den Unternehmen der Medienholding Süd (Teilkonzern der SWMH) verteilt wurde. Inhaltlich geht es um die Umstrukturierungen bei der „Esslinger Zeitung“ nach dem Erwerb der Mehrheitsanteile durch die „Stuttgarter Zeitung“. Zudem werden die fehlerhaften Lohn- und Gehaltsabrechnungen in den P-Gesellschaften (Pressehaus Stuttgart Druck GmbH, Pressehaus Stuttgart Infotechnik GmbH und PHV Service GmbH) thematisiert.

 

Hier steht das Flugblatt zum Download zur Verfügung:

Medienholding Süd GmbH kauft Anzeigenblatt Stadtanzeiger auf

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stadtanzeigerDen Mitbewerber vom Markt genommen: Die Medienholding Süd (Unterkonzern der SWMH) und ihre Partnerverlage in der Region Stuttgart haben die Firma Jung-Verlag Makro-Medien-Dienst GmbH & Co. KG (Anzeigenblatt Stadtanzeiger) aufgekauft. Die Zustimmung des Kartellamtes zum Kauf der JVMMD liegt mittlerweile vor. Die letzte Ausgabe des Stadtanzeiger erschien am 17. Mai 2017. Das Ersatzprodukt ist das Stuttgarter Wochenblatt. Die zirka 40 Beschäftigten des Stadtanzeigers, die Spediteure und die insgesamt 5000 Zusteller sind ersten unbestätigten Informationen zufolge allesamt gekündigt worden. Was 1964 mit einer Stadtanzeiger-Ausgabe am Stammsitz Böblingen begann, war zuletzt auf 26 Teilausgaben und mehr als  854.000 Exemplaren Auflage angewachsen.

Ver.di-Konzernbetreuer Uwe Kreft: „Mit dem Stadtanzeiger ist ‚der‘ Konkurrent des Wochenblattes vom Markt genommen worden. Wer also künftig inserieren will, kann dies nur noch in Produkten der Medienholding Süd tun. Diese bestimmt also künftig den Preis. Verlierer sind wieder mal die Beschäftigten, die die Zeche der Konzentrationsprozesse zur Profitmaximierung bezahlen müssen.“

Medienwissenschaftler Röper informiert über SWMH

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Flyer_SWMHVeranst_030417Eine Information- und Diskussionveranstaltung mit  Medienwissenschaftler Horst Röper findet am Montag, 3. April 2017, ab 18 Uhr im DGB-Haus Stuttgart (Willi-Bleicher-Str. 20), 2. Stock, Konferenzraum 1 statt. Das Thema lautet: „Medien-Macht im Südwesten“.

Zuletzt machte die Südwestdeutsche Medienholding (SWMH) durch die Übernahme der Ess-linger Zeitung von sich reden. Davor durch die Zusammenlegung der Redaktionen von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten und die Halbierung von Lokalredaktionen im Schwarzwald durch eine Kooperation des Konzernblattes Schwarzwälder Bote mit dem zum Konzern der Augsburger Allgemeinen gehörenden Konstanzer Südkurier. Spätestens mit dem Kauf der Mehrheitsanteile an der Süddeutschen Zeitung und der Integration des Schwarz-wälder Boten in den Konzern entstand in Stuttgart einer der potentesten Medienkonzerne Deutschlands, der vor allem durch Zukäufe von Titeln wächst. Diese Zukäufe werden größ-tenteils finanziert durch so genannte Synergieeffekte, die sich praktisch als Abbau von Ar-beitsplätzen und Verlagerung von Arbeit in tariflose Tochterunternehmen entpuppen.
Zeit also, sich diesen Medienkonzern genauer anzusehen. Ver.di hat deshalb den Dortmun-der Medienwissenschaftler Horst Röper gebeten, die aktuelle Konzernstruktur zu analysieren und dabei auch die Überkreuz-Verflechtungen zu berücksichtigen, die die SWMH mit den Zeitungskonzernen Medien Union (Rheinpfalz Ludwigshafen, Freie Presse Chemnitz) und Südwest Presse Ulm (mit Märkischer Oderzeitung) verbinden. Das Ergebnis soll in dieser Veranstaltung vorgestellt werden. Darüber hinaus wird der ver.di-Konzernbeauftragte Uwe Kreft die Auswirkungen der Konzernpolitik auf die Beschäftigten darstellen und ver.di-Landesfachbereichsleiter Siegfried Heim die Folgen für Pressevielfalt und Journalismus beleuchten.

Beschäftigte des Nordbayrischen Kurier in Bayreuth befinden sich kurzfristig im Streik!

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Die Beschäftigten des Nordbayrischen Kurier in Bayreuth haben gestreikt: gegen die SWMH und gegen die Absicht, angeblich bis zu als 50 Arbeitsplätze am Standort Bayreuth streichen zu wollen.  Hierzu gibt es eine Information des Konzernbetriebsrates der SWMH.

Die Geschäftsführung des Nordbayrischen Kurier hat hingegen folgende Intranetmeldung veröffentlicht:

Stellungnahme der Geschäftsführung des Nordbayerischen Kuriers
Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter,

die Geschäftsführung möchte Sie heute über den aktuellen Stand zu den Restrukturierungsmaßnahmen, insbesondere über die Gespräche/Verhandlungen mit dem Betriebsrat hinsichtlich der wegfallenden Arbeitsplätze, informieren.

Die Beratungen mit dem Betriebsrat wurden vor einer Woche erfolgreich und zügig in zwei Beratungsterminen abgeschlossen, um so schnell wie möglich die neuen Stellen, die es in der Unternehmensgruppe zu besetzen gibt, aushängen und somit neue Perspektiven für möglichst viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten zu können. Es wurden bereits rund 20 Stellen ausgeschrieben, die mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Nordbayerischen Kuriers besetzt werden können. Auch Vorruhestandslösungen werden mit einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beraten.

Bereits jetzt ist absehbar, dass es nicht zu den von den Gewerkschaften und dem Betriebsrat genannten 50, sondern zu deutlich weniger Kündigungen kommen wird. Dies haben wir auch von Anfang an gegenüber dem Betriebsrat und den Gewerkschaften betont. Daher können wir nicht nachvollziehen, weshalb dennoch immer wieder diese Zahl genannt, teilweise sogar zu „mindestens 50 Kündigungen“ deklariert wird, zumal nach heutigem Stand  keinem Redakteur mehr gekündigt werden wird.

Die Sozialplanverhandlungen haben unmittelbar nach Abschluss der Beratungen letzte Woche mit einem ersten Verhandlungstermin begonnen, um auch hier keine Zeit zu verlieren und baldmöglichst Klarheit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu bieten. Es wurden zunächst Maximalforderungen seitens des Betriebsrats gestellt, die weder in der Branche noch in der Unternehmensgruppe dem üblichen entsprechen, so dass noch weitere Verhandlungen notwendig sind. Jedoch hat der Arbeitgeber bereits im ersten Termin deutlich gemacht, an welchen Stellen man sich schnell einig werden kann.

Die Forderungen des Betriebsrats unterscheiden sich nicht von denen der Gewerkschaften. Da die Erfahrung zeigt, dass eine Einigung bei Verhandlungen mit dem Betriebsrat schneller erzielt werden kann, liegt unser Fokus darauf mit dem Betriebsrat zu einer zügigen Einigung zu gelangen. Die nächsten Verhandlungstermine wurden bereits für März und April vereinbart.

Mit freundlichen Grüßen

Bodo Kurz
Geschäftsführer

Ver.di-Konzernbetreuer Uwe Kreft: „Die Beschäftigten des Nordbayrischen Kurier kämpfen um den Erhalt von möglichst vielen Arbeitsplätzen mit nach dem Grundgesetz vorgegebenen Mitteln. An die betroffenen Beschäftigten gehen die solidarischen Grüße aller KollegInnen der SWMH und der MHS. Gleichzeitig soll dies als Warnung an die Geschäftsführung der SWMH dienen, bei den Übernahmen der „Esslinger Zeitung“, „Canstatter Zeitung“, „Untertürkheimer Zeitung“ und „Böblinger Kreiszeitung“ nach dem selben Muster verfahren zu wollen. Auch wir werden uns zu wehren wissen“, so Kreft.

 

Südwestdeutsche Medienholding (SWMH) in Stuttgart weiterhin im Kaufrausch: „Böblinger Bote“ ist nächstes Opfer

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Die Stuttgarter Zeitung (gehört zum Konzern der SWMH)  kauft weiter auf: Nach der „Esslinger Zeitung“ wechselt auch der „Böblinger Bote“ durch Mehrheitsbeteiligung in den Konzern der Medienholding Süd bzw. der Südwestdeutschen Medienholding. Im Intranet heißt es gestern u. a. dazu:

Durch den geplanten Erwerb der Anteilsmehrheit von der Verlegerfamilie Schlecht an der Kreiszeitung Böblinger Bote (KRZ) – der Zukauf steht noch unter dem Vorbehalt der Freigabe durch das Bundeskartellamt – unterstreicht die Stuttgarter Zeitung (StZ) die Bedeutung und Wichtigkeit der gedruckten Zeitung und investiert daher in Lokalzeitungen, um deren Erhalt zu gewährleisten.

„Durch diese Entscheidung ist es uns gelungen, einen verlässlichen Partner an unserer Seite zu haben, der – auch als langjähriger Mitgesellschafter der KRZ – das Zeitungsbusiness aus dem „Effeff“ beherrscht. Die KRZ-Böblinger Bote verfügt schon jetzt über einen überregionalen Mantel, der von den Stuttgarter Nachrichten seit 2001 geliefert wird“, so Paul-Matthias Schlecht.

Mit dem Einstieg werden KRZ und StZ zukünftig eng zusammenarbeiten. „Die Kooperation ermöglicht es uns, Kompetenzen zu bündeln, Marktchancen zu nutzen und gemeinsam strategische Ziele zu entwickeln. Wesentliche gemeinsame Themen für die nächste Zeit werden der Erhalt und Ausbau von Know-how und die Ausschöpfung von Synergie-Potenzialen unter Berücksichtigung der Eigenständigkeit der KRZ sein“, so StZ-Geschäftsführer Herbert Dachs.

Kontext-Wochenzeitung hat über die geplante Übernahme bereits vor Wochen berichtet.

 

 

Ver.di-Konzernbetreuer Uwe Kreft: „Dr. Rebmann im Kaufrausch – damit sind vermutlich alle Gerüchte passe, die von wirtschaftlichen Schwierigkeiten der SWMH wissen wollten. Durch die Inthronisierung von Uwe Reichert (bisher GF der Leonberger Kreiszeitung) als künftigen operativen Geschäftsführer wird auch klar, welches Geschäftsmodell dem „Böblinger Bote“ demnächst übergestülpt werden könnte. Übrig bleiben könnte eine kleine schnucklige Geschäftsstelle mit ein paar RedakteurInnen für die lokale Berichterstattung als 5. Buch der Stuttgarter Zeitung. Langfristig bezahlen neben den Lesern wieder die Beschäftigten die Zeche für das „Anorganische Wachstum“ der SWMH“.