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Kritische Blicke auf die SWMH

SWMH wächst weiter: Stuttgarter Zeitung übernimmt die Mehrheitsanteile der »Esslinger Zeitung« (Bechtle)

sverdimh, · Kategorien: Allgemein

esslinger_zeitung_800Die SWMH wächst weiter: Nach der kürzlich erfolgten Übernahme des Nordbayrischen Kurier in Bayreuth und des Stuttgartmagazins LIFT hat die Südwestdeutsche Medienholding (SWMH) innerhalb kürzester Zeit ein weiteres Ausrufezeichen in der Zeitungslandschaft gesetzt. Die Stuttgarter Zeitung hat jüngst die Mehrheitsbeteiligung der Bechtle Druck und Verlag (63 %) von Frau Dr. Bechtle-Kobarg, Gesellschafterin und Herausgeberin der „Esslinger Zeitung“, übernommen. Die SWMH war bereits im Besitz von 24 % der Anteile und kommt künftig somit auf 87 % der Mehrheitsanteile. 13 % der Anteile sind weiterhin in Besitz der GO Media GmbH in Kirchheim. Vom Verkauf auch betroffen sind die Bechtle Druck und Service GmbH (DuS), Bechtle Weiterverarbeitung sowie der Rotenberg-Verlag („Canstatter Zeitung“ und „Untertürkheimer Zeitung“).

Betriebsrat und Belegschaft der „Esslinger Zeitung“ wurden am 5. Oktober über den Verkauf informiert. Bis die derzeitigen  kartell- und gesellschaftsrechtlichen Unklarheiten geregelt sind, bleibt Frau Dr. Bechtle-Kobarg Geschäftsführerin der „Esslinger Zeitung“. Vermutlich ab Januar 2017 wird die Zeitungsgruppe Stuttgart bzw. die Medienholding Süd (MHS) eine/n operativ verantwortliche/n Geschäftsführer/in einsetzen.

Mehrere Mediendienste hatten bereits von der Übernahme berichtet (Artikel Kress klick hier). Ebenso hat die SWMH in einer Intranet-Meldung ihre Mitarbeiter informiert. Darin teilt StZ-Geschäftsführer Herbert Dachs folgendes mit: „In den nächsten Wochen und Monaten stehen der Erhalt und Ausbau von Know-how sowie die Ausschöpfung von Synergiepotentialen, unter Berücksichtigung der Eigenständigkeit von Esslinger Zeitung und der Marktstellung der Druckaktivitäten im Zentrum der gemeinsamen Aktivitäten“.

Ver.di-Konzernbetreuer Uwe Kreft: „Übersetzt heißt dies nur, dass die SWMH Synergieeffekte prüfen und entsprechende Doppelstrukturen abbauen wird. Es wäre naiv zu glauben, dass alles so bleibt wie es ist. Langfristig ist zu befürchten, dass bestimmte Bereiche und Aufgaben zentralisiert werden, was einen entsprechenden Personalabbau nach sich ziehen kann. Es wird unsere Aufgabe sein, den Versuch zu unternehmen,  möglichst viele Arbeitsplätze am Standort Esslingen zu erhalten und betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden.“