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Kritische Blicke auf die SWMH

Personal-Bilanz von SWMH-GF Dr. Christan Wegner: 430 Beschäftigte in nur sechs Monaten entlassen!

sverdimh, · Kategorien: Allgemein

Fast sechs Monate (seit dem 1. Juli 2018) ist Dr. Christian Wegner als Geschäftsführer der Südwestdeutschen Medienholding (SWMH) und als Nachfolger von Dr. Richard Rebmann im Amt. Seine Bilanz in Sachen Personal treibt einem die Sorgenfalten auf die Stirn: mindestens 430 Beschäftigte der SWMH haben in diesem Zeitraum ihren Arbeitsplatz verloren.

Zuletzt hat es fast 60 Beschäftigte des Nordbayerischen Kurier in Bayreuth getroffen. Zum 30. April 2019 sollen die Druckerei und der Versand geschlossen und die Produktion nach Hof verlagert werden.

Zuvor haben ca. 70 Beschäftigte der Kreiszeitung „Böblinger Bote“ mitgeteilt bekommen, dass man künftig auf ihre Dienste verzichten will um künftig auf Synergieeffekte im Konzern oder auf Auftragsabwicklung durch (deutlich billigere) externe Dienstleister zu setzen.

Insgesamt 240 Beschäftigte haben ihre Arbeitsplätze bei der GuG GmbH an den Standorten Stuttgart, München und Oberndorf a. N. verloren. Ihre bisherigen Reinigungs-Arbeiten wurden an externe Unternehmen fremdvergeben. Einige Beschäftigte haben bei den neuen Dienstleistern eine Anschlussbeschäftigung erhalten. Dies gilt leider nicht für die neugewählten Betriebsräte am Standort Stuttgart, was ver.di-Konzernbetreuer Uwe Kreft als „eigentlichen politischen Skandal“ wertet. Insgesamt kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die „Hinterlassenschaften“ von Dr. Rebmann abgeräumt werden.

Die Bechtle Druck&Service wird zum 28. Februar 2019 stillgelegt. Die ca. 60 Beschäftigten der Esslinger Akzidenzdruckerei fallen der „Portfolio-Bereinigung“ (Gesellschafter Andreas Heinkel) des Konzerns zum Opfer. In der Wochenzeitung Kontext ist dazu ein Artikel erschienen, der hier nachzulesen ist.

Ver.di-Konzernbetreuer Uwe Kreft: „Mit Dr. Wegner steht ein Mann an der Konzernspitze, der den Eindruck vermittelt, dass der Abbau von Arbeitsplätzen die logische Konsequenz schrumpfender Märkte ist, ohne Bezug zu den Produkten, den Menschen und den Regionen zu haben“.

Tarifverhandlungen für die Beschäftigten
in der Druckindustrie werden
auf regionaler Ebene fortgesetzt

sverdimh, · Kategorien: Tarifrunde

Die Tarifverhandlungen für die 134.000 Beschäftigten in der Druckindustrie werden auf regionaler Ebene fortgesetzt. Die Verhandlungen auf Bundesebene sind am 22. November 2018 ohne Ergebnis und ohne weitere Terminabsprache zu Ende gegangen. Der Bundesverband Druck und Medien (bvdm) machte einen Lohn- und Gehaltsabschluss davon abhängig, Regelungen zu vereinbaren, um die tariflichen Zuschläge abzusenken, die Arbeitszeit ohne Lohnausgleich zu verlängern und tarifliche Sonderzahlungen kürzen zu können. Ver.di hat den bvdm aufgefordert, den Manteltarifvertrag für alle Beschäftigten unverändert wieder in Kraft zu setzen und ein Lohnabkommen zu verhandeln, das spürbare Entgeltsteigerungen beinhaltet.

Ein Fakten-Check zu den Tarifverhandlungen kann hier nachgelesen werden

Der Auftakt zu den regionalen Tarifverhandlungen findet in Bayern statt. In Baden-Württemberg werden die Druckarbeitgeber zu Verhandlungen für Mitte/Ende Januar 2019 aufgefordert. Die Streiks werden fortgesetzt. Zuletzt hatten sich viele Unternehmen der Südwestdeutschen Medienholding (SWMH) an den Streikmaßnahmen von ver.di beteiligt. Besonders bemerkenswert waren die Solidaritätsstreiks der Redakteure der Kreiszeitung „Böblinger Bote“ und der Redaktion Stuttgarter Zeitung Stuttgarter Nachrichten am 21. November 2018 im Vorfeld der fünften Verhandlungsrunde. In einer gemeinsamen großen Streikversammlung betonten die Kolleginnen und Kollegen, dass der Zusammenhalt der beschäftigten wichtig sei. Daher wurde unter großem Beifall auch die Botschaft verkündet, dass sich bei möglichen Versuchen von Maßregelungen (z. B. Kreiszeitung Böblinger Bote) erneut die Belegschaften zu Streikmaßnahmen verabreden werden. Auf große Empörung bei den Streikenden stießen die unterschiedlichen Versuche der Geschäftsführungen, in Tarifrunden Streikbrucharbeiten zu organisieren. Dies soll unter anderem durch Bargeldzahlungen (bei den Redakteuren) als auch durch Zusatzvereinbarungen zu Arbeitsverträgen (bei den Druckern) passiert sein. Ver.di-Konzernbetreuer Uwe Kreft: „Der eine Teil der Belegschaft streikt, um die Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen des Manteltarifvertrages abzuwehren, während der andere, kleinere Teil der Belegschaft, Streikbrucharbeiten macht und als Belohnung den Inhalt des MTV 1:1 bis 2023 in Zusatzvereinbarungen garantiert bekommt. Dieses Vorgehen ist unanständig – aber es fördert die weitere Streikbereitschaft“.