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Kritische Blicke auf die SWMH

Neues Druckzentrum für die SWMH?

sverdimh, · Kategorien: Allgemein

Laut SWMH-Geschäftsführer Dr. Christian Wegner gibt es das Projekt bereits seit 2015: das „Druck-Strategie-Projekt“. „Ziel dieses Projektes ist es“, so SWMH-Anwalt Dr. Georg Stengel gegenüber dem Arbeitsgericht Stuttgart, „eine Empfehlung für die zuständigen Gremien der Medienholding Süd zu erarbeiten, in welcher Konstellation in den kommenden Jahren innerhalb des Teilkonzerns MHS Zeitungsdruck betrieben werden soll. Dabei stellt sich in erster Linie die Frage, ob und welche Druckereien innerhalb des Konzerns betrieben werden sollen“. Eine Entscheidung darüber ist offensichtlich in der letzten Gesellschafterversammlung nicht gefallen: „Über die Fortführung der Druckereien im Konzern wurde auf der Sitzung nicht entschieden“, so MHS-GF Herbert Dachs.

Unklar ist offensichtlich nach wie vor, welche weitere regionalen Zeitungsverlage an diesem „Druck-Strategie-Projekt“ beteiligt sind. Dazu GF Dachs: „Ob aber ein neues Druckzentrum gebaut wird, welche Partner an der Neuausrichtung der Druckereien beteiligt sind, welche Umfänge und Formate in welchen Druckereien gedruckt werden und wie die Logistik ausgestaltet ist, das alles steht noch nicht fest und ist von verschiedenen Umständen abhängig“. Vor Kurzem ließ Dachs verlauten, dass neben den bisherigen möglichen Partnern Bietigheim, Ludwigsburg und Waiblingen auch Heilbronn und Reutlingen potentielle Partner für eine „Druckgemeinschaft“ wären.

Momentan werden offensichtlich zwei Varianten diskutiert:

  1. a) Der Konzern entscheidet sich dafür ein Grundstück zu kaufen und erstellt „auf der grünen Wiese“ ein neues Druckzentrum mit weiteren Partnern. „Ein für eine Lösung vorgesehenes und reserviertes Grundstück in Ludwigsburg habe sich zerschlagen“, so SWMH-GF Alexander Paasch. Die Folge dieser Lösung wäre für die Zeitungsdruckereien im Konzern, dass es zu einer Schließung der Druckstandorte in Stuttgart-Möhringen und Esslingen kommen könnte. Zudem würde an beiden Standorten auch die Weiterverarbeitung geschlossen. Insgesamt wären rund 300 Beschäftigte von der Schließung beider Druckereien betroffen.
  2. b) Der Konzern baut ein Druckzentrum auf einem bereits in der SWMH vorhandenen Grundstück (z. B. in Esslingen), evtl. auch mit Partnern. Dann müsste das Firmengebäude in Esslingen abgerissen und die Druckerei aufgebaut werden. Untersuchungen über Bausubstanzen und Fundamente in Esslingen haben bereits stattgefunden. Ab Baubeginn des Druckzentrums wird der Zeitungsdruck in Esslingen eingestellt. Während der Bauzeit würde eine Verlagerung der bisher in Esslingen produzierten Produkte an einen anderen Standort (vermutlich Stuttgart) erfolgen. In Esslingen wären ca. 100 Beschäftigte von der Schließung betroffen.

Welche Variante gewählt wird für ein „langfristig stabiles Druckereigeschäft“ (Dachs), darüber werden Betriebsräte und Belegschaften der betroffenen Unternehmen weiterhin im Unklaren gelassen. Die Arbeitgeberseite machte deutlich, dass sie nicht will, „dass Betriebsräte auf dem Weg der Planung beteiligt werden“. Ver.di-Konzernbetreuer Uwe Kreft dazu: „Jahrelang haben die Beschäftigten in den Druckereien für gute Ergebnisse ihrer Unternehmen gesorgt und Gewinne an den Konzern abgeführt. Wir erwarten daher, dass den Beschäftigten jetzt schnell gesagt wird, wohin die Reise geht. Und egal welche Lösung kommt: wir erwarten Tarifbindung im neuen Druckzentrum“.