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Kritische Blicke auf die SWMH

Außer Spesen nichts gewesen: Warnstreiks in der Druckindustrie gehen weiter

sverdimh, · Kategorien: Tarifrunde

Am 30. Januar 2019 hat ein Sondierungsgespräch zwischen ver.di und dem Bundesverband Druck und Medien (bvdm) stattgefunden. Zusammengefasst kann man sagen: außer Spesen nichts gewesen. Die Warnstreiks in der Druckindustrie gehen daher weiter. Zuletzt haben sich mit einem mehrtägigen Warnstreik Beschäftigte der Pressehaus Stuttgart Druck, der Pressehaus Stuttgart Infotechnik, der PHV Service GmbH, Der Redaktion Stuttgarter Zeitung Stuttgarter Nachrichten und der Bechtle Verlag&Druck gegen die Forderungen des bvdm gewehrt, ein Lohnabkommen für die Druckindustrie nur dann zu vereinbaren, wenn gleichzeitig Verschlechterungen im Manteltarifvertrag der Druckindustrie hingenommen werden. Unpassend fanden die Streikenden auch die Bemerkungen des Geschäftsführers der P-Gesellschaften, Johannes Degen, der zu den möglichen Regelungen eines „MTV 2“ (Verschlechterter Manteltarifvertrag für Neueinstellungen) sagte, dass „diese immer noch besser als die gesetzlichen Regelungen seien. Außerdem gebe es weitaus schlechtere Arbeitsbedingungen – zum Beispiel in der Pflegebranche“.
Zum Ende des Warnstreiks wurden Flugblätter vor dem Werkstor verteilt. In den Flugblättern macht ver.di auf die derzeitige Verhandlungssituation aufmerksam. Zudem sorgen die Zusatzvereinbarungen zu den Arbeitsverträgen für die Streikbrecher weiterhin für erhitzte Gemüter. Darin werden diesen die Bedingungen des Manteltarifvertrages der Druckindustrie – für deren Erhalt die Streikenden kämpfen – bis 2023 individualrechtlich zugesagt.
Ver.di-Konzernbetreuer Uwe Kreft: „Diese Vorgehensweise ist jenseits des guten Geschmackes. Zusammen mit dem Wissen über ein konzernweites Druck-Strategie-Projekt und der damit verbundenen unsicheren Zukunft der Druck-Arbeitsplätze wirkt es aber mobilisierend. Wir kämpfen weiter bis der Manteltarifvertrag 1:1 wieder in Kraft gesetzt ist. Auch bei der Lohnerhöhung lassen wir nicht locker bis wir Reallohnsteigerungen erreicht haben. Geld scheint im Konzern genügend vorhanden zu sein, wurden doch gerade erst in den „Non-Profit-Bereichen“ teures Führungspersonal neu eingestellt“.

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