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Kritische Blicke auf die SWMH

150 Streikende in Stuttgart

sverdimh, · Kategorien: Allgemein

Am Dienstag haben rund 150 Beschäftigte aus dem Redaktionsbereich Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten sowie von der Schwarzwälder Bote Redaktionsgesellschaft in Oberndorf gestreikt. Der Ausstand begleitete die aktuelle Runde in den Gehaltstarifverhandlungen. Zum Ergebnis siehe untenstehende verdi-Mitteilung.
Hier gibt es einen kurzen Zusammenschnitt als Video (etwa 3 Minuten):

dju-Tarifinfo: Verhandlungen abgebrochen

BDZV bietet zwei Prozent nach vier Nullmonaten für eine Laufzeit von 24
Monaten
Die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di, dem DJV und dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) für die über 14.000 Tageszeitungsjournalistinnen und – journalisten sind am 19. April 2016 nach der dritten Runde ergebnislos abgebrochen worden. Die Verhandlungen waren von ersten Streiks und Aktionen in Baden- Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Bayern begleitet worden.

BDZV-Angebot ungenügend

Als „ungenügend“ bezeichnete der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke ein BDZV-Angebot, das eine Gehaltserhöhung von zwei Prozent ab 1. Mai 2016, also nach vier Leermonaten, für eine Gesamtlaufzeit von 24 Monaten vorsah: „Die Kolleginnen und Kollegen in den Tageszeitungsredaktionen haben mit ihren ersten Streikaktionen deutlich gemacht, dass sie sich nicht abspeisen lassen wollen.“

Fünf Prozent mehr ist fair

Die dju in ver.di fordert für angestellte Redakteurinnen und Redakteure wie freie Journalistinnen und Journalisten fünf Prozent mehr Geld und für Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger eine Gehaltserhöhung um mindestens 200 Euro.

Der Druck in den Redaktionen steigt

Es gibt Nachholbedarf in den Redaktionen, in denen der Druck immer weiter steigt, weil rund um die Uhr Texte produziert und über diverse Vertriebswege veröffentlicht werden. Die Reallohnentwicklung der Branche bleibt dagegen seit Jahren weit hinter der Gesamtwirtschaft zurück und liegt zudem unterhalb der Inflation. „Der BDZV ist in der Verantwortung, diesen Abstand auszugleichen, auch um die Attraktivität des Berufs zu erhalten“, sagte Werneke.

Letzte Ausgabe „Sonntag Aktuell“ als 7. Printausgabe der Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten gedruckt

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Sonntag_aktuellAm vergangenen Samstag, 26. März 2016, wurde die letzte Ausgabe von “Sonntag Aktuell” als 7. Printausgabe am Samstag für den Sonntag gedruckt. Zukünftig müssen die Abonnenten der Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten auf ihre “Sonntagszeitung am Sonntag” trotz erhöhter Abo-Preise verzichten. Das neue Produkt am Wochenende erscheint in zwei Beilagen am Donnerstag und am Samstag (Kontext Wochenzeitung hatte berichtet, Artikel Klick hier). Dadurch ersparen sich die Verlage – und am Ende die SWMH – jede Mende Geld. Auf Kosten der Beschäftigten versteht sich. So verlieren die bisher an der Produktion von “Sonntag Aktuell” beteiligten Beschäftigten der Druckerei und der Weiterverarbeitung über den Daumen gepeilt zirka 300 Euro netto monatlich. Aus diesem Grund nahmen die Rotationer auch auf ihre Weise von einem Produkt Abschied, dass Sie über 36 Jahre hinweg begleitet haben (siehe Video unten).
Ver.di-Konzernbetreuer Uwe Kreft: “Da kommt die Lohn- und Gehaltsrunde in der Druckindustrie im Mai 2016 mit der Forderung nach einer Lohnerhöhung von 5% gerade recht. Die Beschäftigten der Druckerei und der Weiterverarbeitung können sich dabei einen Teil Ihrer unverschuldeten Lohnverluste zurück holen”.

Neue Wochenendbeilage soll Printausgabe
„Sonntag Aktuell“ ablösen

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Unter dem Titel „Schwarzer Tag für Sonntag Aktuell“ hat die Wochenzeitung Kontext einen Artikel zur Einstellung der siebten Printausgabe von „Sonntag Aktuell“ veröffentlicht. Zum Artikel geht es hier (klick) bzw. Download. Darin wird unter anderem berichtet, dass eine am Samstag erscheinende 24-seitige Beilage die Printausgabe „Sonntag Aktuell“ ablöst. Dabei wird spannend sein zu beobachten, wie viele Partnerverlage sich erstens für dieses neue Wochenendprodukt entscheiden und zweitens, ob die Partnerverlage selber drucken oder in der Pressehaus Stuttgart Druck GmbH produzieren lassen. Überhaupt sind die Drucker und die Beschäftigten in der Weiterverarbeitung erst mal die Verlierer der Entscheidung, „Sonntag Aktuell“ einzustellen. Diese erwartet nämlich der Wegfall ganzer Samstagsschichten, was neue Arbeitszeit- und Schichtpläne für beide Bereiche notwendig macht. Nach ersten Angaben des Betriebsrates könnten Drucker dabei zwischen 400 und 500 Euro monatlich verlieren.

Ein ebenfalls nicht zu unterschätzendes Problem ist, wie die Abonnenten auf die Einstellung der ehemals zweitgrößten Sonntagszeitung reagieren. Dazu ver.di-Konzernbetreuer Uwe Kreft: „Der sparsame Schwabe bekommt zu Jahresbeginn 2016 erst einmal eine deftige Preiserhöhung serviert, in dem der Abopreis der Stuttgarter Zeitung angeblich über die 40 Euro-Marke klettert. Am Sonntag, 3. April 2016, fehlt zur Belohnung dann erstmalig die gedruckte Sonntagszeitung. Zu befürchten ist daher, dass es weitere Abo-Kündigungen gibt, die die beiden Stuttgarter Titel und die Beschäftigten im Konzern der Medienholding Süd vor weitere Herausforderungen stellt.“

Zusammenlegung der Stuttgarter
Redaktionen im Radio

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Der SWR2 hat sich in der Sendung „Geld, Markt, Meinung“ am 5. Dezember mit dem Wandel in der Zeitungs- und Medienlandschaft befasst. Die Sendung enthielt auch einen Beitrag zur Zusammenlegung der Redaktionen von Stuttgarter Zeitung und Nachrichten. Interviewt wurden Joachim Dorfs, Andreas Denner und Leni Breymaier. Den Ausschnitt gibt es hier zu hören:

 

Wen der gesamte Beitrag interessiert, kann ihn hier hören:

Unternehmensberatung Schickler empfiehlt Personalabbau – Stuttgarter Zeitung Werbevermarktung und Süddeutsche Zeitung München stark betroffen

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Der Projektbericht der Unternehmensberatung Schickler zur „Optimierung interner Verlagsprozesse“ in der SWMH liegt vor. Diese Woche wurden die Betriebsräte und die betroffenen Beschäftigten darüber informiert, dass Schickler die Empfehlung gibt, dass bis zu 75 Mitarbeiterkapazitäten im Konzern der SWMH eingespart werden sollen. Dies soll durch Entlassungen oder durch die Vergabe der Aufgaben an externe oder konzerninterne Dienstleister geschehen.  Besonders stark betroffen von den Ergebnissen sind die Stuttgarter Zeitung Werbevermarktung, in der 27 Mitarbeiterkapazitäten betroffen sind, und die Süddeutsche Zeitung München in der es mehr als 40 Mitarbeiter trifft. (mehr …)

“Der neue Stuttgarter Weg”: Betriebsbedingte Kündigungen konnten vermieden werden

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Durch die geplante Zusammenlegung von Stuttgarter Zeitung (StZ) und Stuttgarter Nachrichten (StN) zum 1. April 2016 sollten in den beiden Zeitungsverlagen insgesamt bis zu 35 Vollzeitstellen abgebaut werden. Dies ist durch das mit dem Konzernbetriebsrat der Medienholding Süd und den Betriebsräten der StZ und StN verhandelten “Freiwilligenprogramm” nun umgesetzt worden: Per freiwilliger Aufhebungsvereinbarung werden demnächst mehr als 35 Beschäftigte auch mittels Abfindungen das Haus verlassen.

Ver.di-Konzernbetreuer Uwe Kreft: “Das Gute vorneweg: Betriebsbedingte Kündigungen wird es nun nicht geben; dies haben die Chefredakteure Dorfs und Reisinger den Beschäftigten schriftlich versichert. Gleichwohl bleibt ein fader Beigeschmack, weil mehr als 35 Kolleginnen und Kollegen das Haus verlassen müssen. Die Personalkostenreduzierungen sind somit vorerst auch aufgrund der verhandelten Beschäftigungssicherung erledigt – bleibt abzuwarten, wohin sich die beiden Zeitungstitel entwickeln”.

Abgeschlossen ist mittlerweile auch die Frage nach den künftig zuständigen Ressortleitern der Gemeinschaftsredaktion. In den jeweiligen Zeitungstiteln und im Intranet der Südwestdeutschen Medienholding (SWMH) wurden diese bekannt gegeben

„Sonntag Aktuell“: Endet Hängepartie
zum 31. März 2016?

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swr_sonntag_2Erste Signale gab es Anfang Dezember 2014 – spätestens seit diesem Zeitpunkt steht „Sonntag Aktuell“ als 7. Ausgabe der Tageszeitung zur Disposition. Ausschlaggebend hierfür sind offensichtlich wirtschaftliche Gründe sowie die Kündigungen der Partnerverlage (u. a. „Heidenheimer Zeitung“ und „Ulmer Südwestpresse“). Nun scheint eine Entscheidung gefallen zu sein:  Wie der Mediendienst kress berichtete (Beitrag siehe hier), haben die Gesellschafter von „Sonntag Aktuell“ die Einstellung des Blattes zum 31. März 2016 beschlossen.

Bisher gibt es noch keine offizielle Verlautbarung zur Einstellung oder Fortführung von “Sonntag Aktuell” seitens der SWMH. Es wird lediglich mitgeteilt, dass man das Sonntagsprodukt überdenke und verschiedene Konzepte prüfe. Zuletzt haben Aussagen der SWMH-Geschäftsführer Dr. Rebmann und Paasch gegenüber Betriebsräten die Hoffnung geschürt, dass es doch noch eine Fortführung von “Sonntag Aktuell” über 2016  hinaus geben könnte. Dabei wurde u. a. davon gesprochen, dass man zur Zusammenlegung der Stuttgarter Zeitung und der Stuttgarter Nachrichten „nicht noch zusätzlich Öl ins Feuer gießen wolle”. Auf eine Einstellung deutet aber die mit der Geschäftsführung abgestimmte Sprachregelung, die an Beschäftigte mit Kundenkontakt verteilt wurde. Dort heißt es nämlich, dass sich die Gesellschafter einig seien, eine neue Lösung für das Wochenende bis spätestens 31. März 2016 auf den Markt zu bringen.
Ver.di-Konzernbetreuer Uwe Kreft: „Insgesamt betrachtet ist diese Hängepartie in Sachen Sonntag Aktuell für die betroffenen Beschäftigten alles andere als glücklich.”
Der SWR berichtete in der Landesschau aktuell über die mögliche Einstellung von “Sonntag Aktuell” (Beitag in der Mediathek, ab Minute 7)

Südwestreport ist erschienen

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SWRep2015-1-1Der Südwestreport, der Newsletter des ver.di-Fachbereichs Medien, Kunst und Kultur, Druck und Papier, industrielle Dienste und Produktion (FB 8) in Baden-Württemberg, ist erschienen und kann hier runtergeladen werden. Inhaltlich geht es unter anderem um den „Stuttgarter Weg“.

„Der neue Stuttgarter Weg“: Eckpunktepapier zur Zusammenlegung von StZ und StN unterzeichnet

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BR-Vorsitzender Andreas Denner (StN, links)) und BR-Vorsitzender Dr. Michael Trauthig (StZ) bei der Unterschrift der verhandelten Vereinbarung

Nach vier harten Verhandlungsrunden wurde am Dienstag, 7. Juli, eine Vereinbarung zur Zusammenlegung der Stuttgarter Zeitung und der Stuttgarter Nachrichten unterzeichnet. Die Vereinbarung enthält die von einer gemeinsamen Verhandlungsgruppe des Konzernbetriebsrates der MHS und den Betriebsräten der StZ und StN ausverhandelten Eckpunkte zu der geplanten Maßnahme. Der von der Geschäftsführung geforderte Stellenabbau von 35 Vollzeitstellen konnte leider nicht verhindert werden. Es ist aber gelungen, Bedingungen für ein „Freiwilligenprogramm“ auszuarbeiten, dass es interessierten Festangestellten möglich macht, bis zum 31. August zu finanziell guten Bedingungen Aufhebungsverträge zu unterzeichnen. Zudem wurden hohe Hürden für eventuell notwendige betriebsbedingte Kündigungen vereinbart. Für die neu zu gründende Redaktionsgesellschaft (geplanter Start ab 1. April 2016) konnte eine Beschäftigungssicherung vereinbart werden. Die neue Redaktionsgesellschaft soll tarifgebunden sein.

Fotos zur Aktion vor dem Pressehaus

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Im Nachklang zur Aktion am Freitag, 12. Juni, vor dem Pressehaus in Stuttgart zur Zusammenlegung der Redaktionen von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten sowie der drohenden Einstellung von „Sonntag Aktuell“ (siehe hier) haben wir hier noch eine kleine Bilderschau. Fotos: Joachim E. Roettgers  (© www.graffiti-foto.de)